Chronik zur Gestaltung des naturnahen Schulgeländes
Vor genau zwanzig Jahren wurde mit der Anlage und Pflege des Schulgartens unter Anleitung der Biologielehrerin Hedwig Krtek begonnen, der zuerst in einem aufgelassenen Stiftsgärtlein seinen Anfang nahm, bevor er 1990 nach Abtragung einer Betonmauer in den Schulhof verlegt wurde.
Durch die Bepflanzung der Parkplatzböschung mit den Schülern und den Ökokreis – Landschaftsgärtnern unter Verwendung heimischer Sträucher und Bäumen wurde 1989 die naturnahe Gestaltung des Schulgeländes in Angriff genommen, wofür die Schule unter Direktor Leopold Rechberger den NÖ Umweltpreis von Landeshauptmann Erwin Pröll entgegennehmen durfte.
Nach großen Erdbewegungen wurde 1991 die atriumartige Freiluftklasse mit Holzstöckl errichtet und im darauf folgenden Jahr wurde das große Feuchtbiotop – der „Österreichteich“ – mit Verlandungs- und Ruhezone sowie einem Beobachtungssteg angelegt. Nicht nur vierzig verschiedene Pflanzen rund um den Teich wurden damals von den Schülern ausgeschildert auch alle Obstbäume und Sträucher wurden unter Mithilfe von Schülern, Lehrern und Ökokreismitgliedern statt des monotonen Rasens angepflanzt. Eine Blumenwiese sollte entstehen. Auch bei der Errichtung der Trockenmauer 1993 entlang des Stiegenaufgangs zur Sportwiese haben alle mitgeholfen.
Die nächsten beiden Jahre waren ausgefüllt mit Sammeln von Ideen, Zeichnen von Entwürfen und Plastizieren von Tonmodellen durch die Schüler, um dem Pausenhof einer kreativen Gestaltung zuzuführen. Es sollte die hohe Betonstufenecke unter Aufnahme des Geländes abgeschwächt werden. Unter der Beratung und Bauaufsicht des heimischen Architekten Reinhold Herout entstand ein origeneller Stufenbrunnen mit einer Schwingschalenkaskade und einem oberen und unteren Wasserbecken, die mit Blumenmotiven aus Fliesen verziert wurden. Zum Formen der Schwingschalen und der Becken wurde der Künstler Gerald Jaksch herangezogen. Direktor Walter Robl sorgte für die Finanzierung dieses hervorragenden Projektes. Durch „Flow Forms“ fließendes Wasser beschreibt Bewegungen in Form eines Achters, der sich ständig in einem rhythmischen Ablauf ändert und dadurch das Wasser energetisiert und die Wasserqualität verbessert. Das Herzstück des Pausenhofes war diese Wasserskulptur.
Den jährlichen Pflegemaßnahmen folgte 2001 eine Österreich weite Lindenbaumpflanzaktion – unter dem Motto „Der Linde Heimat geben“. Durch die Bereitstellung einer reichen Lernumgebung konnten die Schüler auf dem naturnahen Schulgelände im entdeckenden und handelnden Lernen viele selbstständige Erfahrungen machen und wurden zum vertieften Sinneserleben angeregt.
Erzähle mir und ich vergesse
Zeige mir und ich erinnere
Lass es mich tun und ich verstehe
(Konfuzius)
Den baulichen Veränderungen im Jahr 2006 mussten Schulgartenanlage und Stufenbrunnen weichen.
20 Jahre nach der Geländeanlage wird nun 2008 wieder darangegangen, die Trockenmauer zum Erblühen zu bringen und den Pausenhof lebendiger zu gestalten. Die Böschung neben den neuen Stiegen wird mit duftenden Bodendeckern von Schülern bepflanzt. Ideen für neue Sitzgelegenheiten aus Stein werden gesammelt.
In den grauen Schulhof wird mit blühenden Sträuchern in blauen Tontöpfen Farbe gezaubert. Der Lehrgarten wird abschnittsweise sowohl mit ausdauernden winterharten Kräutern, Blumen und Sträuchern als auch mit Gemüsebeeten in Mischkultur neu angelegt. Somit können in diesem Jahr auch die Vielfalt von Kohlgewächsen und Schmetterlingsblütlern erforscht werden.