An der NMS Stift Zwettl wurde fünf Wochen lang täglich 10 Minuten gelesen und von jedem Schüler jeweils die gelesene Seitenzahl notiert. Das großartige Endergebnis: knapp über 57 000 Seiten.
Lesen ist im Internetzeitalter sicherlich die schulische Fertigkeit, die den höchsten Stellenwert für eine erfolgreiche Berufslaufbahn besitzt. Um die Bedeutung des Lesens bewusst zu machen und gleichzeitig Gelegenheit zum Üben zu schaffen, riefen die Deutschlehrer das Projekt „Tägliche Lesezeit“ ins Leben. Fünf Wochen lang sollte jeden Tag am Beginn einer Unterrichtsstunde 10 Minuten lang gelesen werden, von allen zur gleichen Zeit und unabhängig davon, was gerade auf dem Stundenplan stand. So begannen nicht nur Deutsch- oder Englischstunden, sondern auch Mathematik-, Werk- und Turnstunden mit Lesen, eine Klasse hatte die Lektüre sogar ins Hallenbad mitgenommen. Was gelesen wurde, blieb den Kindern überlassen, nur ein Buch musste es sein.
Von den Kindern kamen viele positive Rückmeldungen, wie „Ich denke jetzt auch zu Hause öfter ans Lesen.“, „Da wird man so schön ruhig, ich kann mich nachher viel besser konzentrieren.“ „Es hat mir gut gefallen, das könnten wir wieder/immer machen.“ Auch schwache Leser machten die Erfahrung, wer regelmäßig in kleinen Portionen trainiert, schafft einiges. Überraschte Mütter berichten, dass sich ihre Kinder plötzlich für Bücher interessieren, zu Beginn skeptische Lehrer genossen die Ruhe während der Lesezeit und schätzten die günstige Lernatmosphäre im Anschluss daran.
Als Abschluss des Projekts stapelten SchülerInnen der vierten Klassen in der Aula Büchertürme, um die großartige Leseleistung zu veranschaulichen. Aufgrund des großen Erfolges ist für die Zukunft eine fünfwöchige Lesezeit in jedem Semester geplant.